Mit Agio bezeichnet man ein Aufgeld bei der Rückzahlung einer Schuld, d.h. zu dem nominellen Wert z.B. einer Beteiligung oder eines Darlehens ist ein zusätzlicher Betrag (Agio) zu erbringen.
Im Finanzkontext bezieht sich das Agio auf den Aufschlag oder den Preis, den ein Käufer für eine Anlage oder ein Wertpapier über dem Nennwert bezahlt. Es wird häufig bei der Ausgabe von Anleihen oder Aktien verwendet.
Hier sind einige Beispiele, wie der Begriff "Agio" in der Finanzwelt verwendet wird:
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Eine Anleihe wird mit einem Nennwert von 1.000 Euro ausgegeben, aber aufgrund der hohen Nachfrage ist das Agio bei der Ausgabe 50 Euro. Das bedeutet, dass ein Käufer 1.050 Euro für die Anleihe bezahlen muss, um sie zu erwerben.
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Eine Investmentbank emittiert neue Aktien und legt ein Agio von 10 Prozent auf den Ausgabepreis fest. Ein Investor, der 100 Aktien kaufen möchte, müsste also den Ausgabepreis plus 10 Prozent Agio bezahlen.
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Ein Immobilienfonds kann Anleger dazu ermutigen, zu investieren, indem er das Agio reduziert oder sogar ganz aufhebt. Ein Agio von 5 Prozent könnte beispielsweise auf 2 Prozent reduziert werden, um die Investition attraktiver zu machen.
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Ein Investmentfonds kann seine Anteile mit einem Agio versehen, um zusätzliches Kapital aufzunehmen. Ein Agio von 2 Prozent bedeutet, dass ein Anleger 102 Euro bezahlen muss, um Anteile im Wert von 100 Euro zu erwerben.
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Ein Kreditinstitut kann bei der Ausgabe von Staatsanleihen ein Agio berechnen, um seinen Gewinn zu steigern. Das Agio wird in diesem Fall als Provision für den Verkauf der Anleihe verwendet.
In der Regel wird das Agio bei der Ausgabe von Wertpapieren oder Anlagen erhoben, um den Emissionskosten der Anlage oder dem Wertpapierverkauf Rechnung zu tragen. Es kann auch als Anreiz für Anleger dienen, um sie zu ermutigen, in die Anlage zu investieren.
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