Unter Bezugsgrößenkalkulation versteht man die Kalkulationsmethode, mit der Material- und Fertigungskosten in Abhängigkeit von den gemessenen und effektiv bezogenen Leistungen den Kostenträgern belastet werden.
Bezugsgröße ist der Maßstab der Leistung einer Kostenstelle. Sie soll die Abhängigkeit der Kostenstellenkosten von der erbrachten Kostenstellenleistung verursachungsgerecht darstellen können. In sehr vielen Kostenstellen ist die Bezugsgrößeneinheit die Mitarbeiter- oder die Maschinenstunde. Es kann aber auch sein, dass sich die Leistung besser in Stück, Laufmeter, Quadratmeter oder Kilogramm messen lässt.
Die Bezugsgrößenkalkulation ist also eine Methode der Kostenrechnung, bei der die Kosten auf Basis einer Bezugsgröße auf die Kostenträger verteilt werden. Dabei werden die Gesamtkosten einer Kostenstelle durch die entsprechende Bezugsgröße (z.B. produzierte Stückzahl, Arbeitsstunden, Maschinenstunden) geteilt, um den Stück- oder Stundenkostenbetrag zu ermitteln. Anschließend werden die ermittelten Stück- oder Stundenkosten auf die jeweiligen Kostenträger angewendet.
Ein Beispiel für die Bezugsgrößenkalkulation wäre die Kalkulation der Herstellungskosten für einen Stuhl in einem Möbelunternehmen. Die Gesamtkosten für die Fertigung des Stuhls (z.B. Materialkosten, Lohnkosten für die Arbeitszeit der Mitarbeiter, Energiekosten für die Maschinen) werden auf die produzierte Stückzahl des Stuhls bezogen. Wenn in einem Monat 1000 Stühle produziert werden und die Gesamtkosten für die Fertigung in diesem Monat 100.000 Euro betragen, beträgt der Stückkostenbetrag 100 Euro pro Stuhl. Wenn nun im nächsten Monat 2000 Stühle produziert werden, würden die Stückkosten aufgrund der höheren Stückzahl auf 50 Euro pro Stuhl sinken.
Die Bezugsgrößenkalkulation ist ein wichtiges Instrument für die Ermittlung der Herstellungs- oder Produktionskosten und dient somit als Grundlage für die Preisfindung.
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