Als Vermögensverwaltung wird die Dienstleistung bezeichnet, die sich mit der Verwaltung des Finanzvermögens befasst. Alternativ wird diese Tätigkeit durch das Bankenaufsichtsrecht als Finanzportfolioverwaltung bezeichnet. In Deutschland und anderen Ländern ist außerdem die englische Bezeichnung Asset Management geläufig.

Welche Aufgaben hat ein Vermögensverwalter?

Der Vermögensverwalter erhält vom Kunden ein Mandat, das ihn dazu berechtigt, in einem bestimmten Zeitraum und Umfang das Finanzvermögen zu verwalten. Somit ist er dazu in der Lage, Anlageentscheidungen ohne erneute Zustimmung zu treffen.

Erfolgreiche Vermögensverwaltung
Erfolgreiche Vermögensverwaltung

Das unterscheidet ihn von Vermögensberatern, die lediglich Empfehlungen geben und auf direkte Anweisung des Kunden handeln.

Zu den Leistungen eines Vermögensverwalters gehört:

Ziel des Vermögensverwalters ist es, das Vermögen des Kunden zu vermehren oder den Wert zu erhalten. Dafür kaufen und verkaufen sie Aktien, Immobilien oder weitere Finanz- oder Sachprodukte. Kunden können dabei vorher zunächst definieren, wie aggressiv und risikoreich investiert werden soll. Es ist Aufgabe des Vermögensverwalters, diese Wünsche umzusetzen und zu respektieren.

Wer nimmt Vermögensverwaltung in Anspruch?

Privatpersonen sind nicht die primäre Zielgruppe von Vermögensverwaltern. Das liegt daran, dass sich Vermögensverwaltung – im Vergleich zur Vermögensberatung – erst ab einer recht hohen Einlagesumme lohnt. Allerdings steht die Vermögensverwaltung Privatpersonen mit entsprechendem Vermögen trotzdem offen und sie wird in Deutschland auch auf diese Art genutzt.

Institutionelle Kunden sind für Vermögensverwaltung eher geeignet. Stiftungen, Pensionskassen und staatliche Institutionen nehmen typischerweise eine Vermögensberatung oder -verwaltung in Anspruch, da mit Millionenbeträgen gearbeitet wird. Ein externer Dienstleister kann sich hier im Vergleich zu selbst eingestellten Mitarbeitern lohnen.

Vor- und Nachteile der Vermögensverwaltung

Vermögensverwaltung ist nicht für jede Person oder jede Institution die richtige Wahl. Das hat vor allem zwei Ursachen: mangelnde Kontrolle und entstehende Kosten. Bei den Kosten können sowohl Gebühren als auch Provisionen festgelegt werden. Gebühren orientieren sich am verwalteten Vermögen, während sich die Provisionen an den Gewinnen messen. Mischformen sind gängig und die Gebühren richten sich zusätzlich nach den definierten Zielen und der Breite des Anlageportfolios.

Die mangelnde Kontrolle bedeutet, dass Kunden zwar Einsicht in die Investitionen und Vorgänge haben, jedoch selten direkt eingreifen können. Wie viel Handlungsspielraum der Kunde hat, ist vertraglich festgelegt. So oder so muss dem Vermögensverwalter ein Vertrauensvorschuss gegeben werden, da auch Verluste entstehen können. Diese sind besonders für unerfahrene Anleger kaum realistisch einzuschätzen und schwarze Schafe sind in der Finanzbranche nicht immer auf Anhieb zu erkennen.

Zu den Vorteilen der Vermögensverwaltung gehört, dass ein erfahrener und renommierter Vermögensverwalter seine Expertise nutzt, um das Vermögen zu vermehren. Auf die Vermögensverwaltung spezialisierte Unternehmen kennen den Markt, können realistisch Entwicklungen voraussagen und werden vor allem immer ein individuelles Konzept für jeden Kunden erstellen.

Das ist besonders wichtig, wenn die eigene Expertise fehlt. Privatpersonen können selbst mit Erfahrung im Anlagewesen bei höheren Summen unsicher sein oder Kardinalfehler begehen, die mit einem Vermögensverwalter verhindert werden können. Institutionen profitieren, weil sie keine eigene Abteilung für die Verwaltung des Unternehmens einrichten müssen.

Für wen lohnt sich Vermögensverwaltung?

Vermögensverwaltung kann sich grundsätzlich für jede Person und jede Einrichtung lohnen, die mit Vermögenssummen von 500.000 Euro und mehr arbeiten. Kleinanleger fahren mit Anlageberatung oder ähnlichen Angeboten besser und würden auch von seriösen Vermögensverwaltern nicht angenommen werden.

Privatpersonen, die erst kürzlich zu Geld gekommen sind oder deren Vermögen in kurzer Zeit stark angewachsen ist, profitieren von der Vermögensverwaltung. Institutionen sind ohne eigene Abteilung für Vermögensverwaltung geradezu darauf angewiesen, einen Dienstleister zu beauftragen, wenn sie Wertsicherung betreiben wollen.

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