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Revolving ist im Finanzen Kontext ein Begriff, der sich auf eine Kreditart bezieht, bei der dem Kreditnehmer eine festgelegte Kreditlinie zur Verfügung steht, die er nach Belieben in Anspruch nehmen und wieder zurückzahlen kann. Der Begriff wird häufig im Zusammenhang mit Kreditkarten und revolvierenden Kreditlinien verwendet.

Allgemeine Beschreibung

Revolving-Kredit (auch als revolvierender Kredit oder revolvierende Kreditlinie bekannt) ist eine flexible Finanzierungsform, bei der dem Kreditnehmer ein bestimmter Kreditrahmen eingeräumt wird. Innerhalb dieses Rahmens kann der Kreditnehmer jederzeit Geld abheben und zurückzahlen, solange er den Kreditrahmen nicht überschreitet. Wichtige Merkmale eines revolvierenden Kredits sind:

  1. Flexibilität: Der Kreditnehmer kann jederzeit auf den Kredit zugreifen und Rückzahlungen leisten, was ihm große finanzielle Flexibilität bietet.
  2. Zinsen: Zinsen werden nur auf den tatsächlich in Anspruch genommenen Kreditbetrag berechnet, nicht auf den gesamten Kreditrahmen.
  3. Wiederverwendung: Nach Rückzahlung des in Anspruch genommenen Betrags steht der Kreditrahmen wieder voll zur Verfügung.
  4. Mindestzahlungen: Der Kreditnehmer muss monatlich mindestens eine festgelegte Mindestsumme zurückzahlen, die oft nur einen Bruchteil des in Anspruch genommenen Kredits ausmacht.

Gesetzliche Grundlagen

In Deutschland und der Europäischen Union unterliegt der Revolving-Kredit den Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) und den Verbraucherkreditrichtlinien. Kreditinstitute müssen sicherstellen, dass die Kreditvergabe transparent erfolgt und die Verbraucher über die Konditionen, Zinssätze und Gebühren umfassend informiert werden. Die Kreditgeber sind zudem verpflichtet, die Kreditwürdigkeit der Kreditnehmer zu prüfen.

Anwendungsbereiche

Revolving-Kredite finden in verschiedenen Bereichen des Finanzwesens Anwendung:

  1. Kreditkarten: Die häufigste Anwendung von revolvierenden Krediten. Kreditkarten bieten einen Kreditrahmen, den der Karteninhaber nutzen und monatlich teilweise oder vollständig zurückzahlen kann.
  2. Kontokorrentkredite: Diese Kredite ermöglichen es Unternehmen und Einzelpersonen, ihr Girokonto bis zu einem bestimmten Limit zu überziehen.
  3. Geschäftskredite: Unternehmen nutzen revolvierende Kreditlinien zur Finanzierung von Betriebskapital und kurzfristigen Liquiditätsbedarfen.
  4. Private Kreditlinien: Banken bieten revolvierende Kreditlinien für Privatkunden an, die ähnlich wie Kreditkarten funktionieren, jedoch oft mit niedrigeren Zinssätzen.

Bekannte Beispiele

Ein bekanntes Beispiel für einen Revolving-Kredit ist die Nutzung einer Kreditkarte. Der Karteninhaber erhält einen Kreditrahmen, den er nach Bedarf nutzen kann. Am Monatsende erhält er eine Abrechnung und muss mindestens die Mindestzahlung leisten. Der nicht bezahlte Betrag wird auf den nächsten Monat übertragen und verzinst.

Ein weiteres Beispiel ist der Kontokorrentkredit eines Unternehmens, das diesen nutzt, um kurzfristige Engpässe in der Liquidität zu überbrücken. Der Kredit wird in Anspruch genommen, wenn Zahlungen fällig sind, und zurückgezahlt, sobald Einnahmen eingehen.

Behandlung und Risiken

Die Verwendung eines Revolving-Kredits bietet viele Vorteile, birgt aber auch einige Risiken:

  1. Vorteile:

    • Flexibilität: Der Kreditnehmer kann den Kredit nach Bedarf nutzen und zurückzahlen.
    • Verfügbarkeit: Die Kreditlinie steht jederzeit zur Verfügung, was die finanzielle Planung erleichtert.
    • Zinskosten: Zinsen fallen nur auf den in Anspruch genommenen Betrag an.
  2. Risiken

    :

    • Verschuldungsgefahr: Durch die Möglichkeit, immer wieder auf den Kreditrahmen zuzugreifen, besteht die Gefahr, sich dauerhaft zu verschulden.
    • Hohe Zinsen: Revolvierende Kredite, insbesondere Kreditkartenschulden, haben oft hohe Zinssätze, die die Schuldenlast schnell erhöhen können.
    • Mindestzahlungen: Die geringen Mindestzahlungen können dazu führen, dass die Schulden länger bestehen bleiben und hohe Zinskosten anfallen.

Ähnliche Begriffe

  1. Kontokorrentkredit: Ein kurzfristiger Kredit, der es dem Kreditnehmer ermöglicht, sein Konto bis zu einem bestimmten Limit zu überziehen.
  2. Ratenkredit: Ein Kredit, der in festen monatlichen Raten zurückgezahlt wird, im Gegensatz zum flexiblen Revolving-Kredit.
  3. Kreditlinie: Ein vereinbartes Kreditlimit, das ein Kreditnehmer nutzen kann, ähnlich einem Revolving-Kredit.

Zusammenfassung

Revolving im Finanzwesen bezieht sich auf eine flexible Kreditform, bei der dem Kreditnehmer eine bestimmte Kreditlinie zur Verfügung steht, die er nach Belieben nutzen und zurückzahlen kann. Diese Kreditart bietet große finanzielle Flexibilität, birgt aber auch Risiken wie hohe Zinsen und Verschuldungsgefahr. Revolvierende Kredite werden häufig bei Kreditkarten, Kontokorrentkrediten und Geschäftskrediten verwendet und unterliegen gesetzlichen Regelungen, die Transparenz und Verbraucherschutz gewährleisten.

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