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Devaluation im Finanzkontext bezeichnet die absichtliche Abwertung einer Währung durch eine Regierung oder Zentralbank, um wirtschaftliche Ziele zu erreichen. Sie tritt meist in einem System fester Wechselkurse auf und wird genutzt, um die Wettbewerbsfähigkeit der Exporte zu verbessern oder Handelsdefizite zu reduzieren.
Allgemeine Beschreibung
Eine Devaluation tritt auf, wenn ein Land seinen Wechselkurs gegenüber einer anderen Währung oder einem Währungskorb bewusst senkt. Dies geschieht oft durch geldpolitische Maßnahmen oder direkte Eingriffe der Zentralbank. Anders als eine Depreciation, die eine marktbedingte Abwertung ist, wird die Devaluation gezielt durch die Regierung gesteuert.
Hauptgründe für eine Devaluation:
- Steigerung der Exporte: Durch eine schwächere Währung werden Exportgüter günstiger für ausländische Käufer.
- Reduzierung von Handelsdefiziten: Eine günstigere Währung kann Importe teurer machen, wodurch die Nachfrage nach inländischen Produkten steigt.
- Bekämpfung wirtschaftlicher Krisen: Manche Länder setzen eine Devaluation ein, um ihre Wirtschaft zu stabilisieren.
Allerdings kann eine Devaluation auch negative Folgen haben, wie höhere Inflation, steigende Importpreise und Vertrauensverlust in die Währung.
Spezielle Aspekte: Devaluation in der modernen Wirtschaft
In der heutigen globalisierten Finanzwelt wird eine gezielte Währungsabwertung oft als "Währungskrieg" bezeichnet, wenn Länder ihre Währungen bewusst schwächen, um sich wirtschaftliche Vorteile zu verschaffen. Internationale Organisationen wie der IWF beobachten solche Entwicklungen genau, um unfairen Wettbewerb zu verhindern.
Anwendungsbereiche
- Nationale Wirtschaftspolitik: Währungsabwertungen als wirtschaftspolitisches Mittel.
- Internationale Handelsbeziehungen: Einfluss der Devaluation auf Exporte und Importe.
- Inflationskontrolle: Auswirkungen einer schwächeren Währung auf die Preisentwicklung.
- Währungs- und Finanzmärkte: Reaktionen von Investoren und Spekulanten auf Abwertungen.
Bekannte Beispiele
- China (1994): Starke Abwertung des Yuan zur Förderung der Exportwirtschaft.
- Argentinien (2001-2002): Abkopplung des Peso vom US-Dollar führte zu drastischer Devaluation.
- Großbritannien (1967): Die Regierung senkte den Pfund-Wechselkurs um 14 %, um die Handelsbilanz zu verbessern.
- Eurokrise (2010er-Jahre): Länder wie Griechenland hatten keine Möglichkeit zur Devaluation, was die Krise verschärfte.
Risiken und Herausforderungen
- Inflation: Höhere Importpreise führen oft zu steigenden Verbraucherpreisen.
- Kapitalflucht: Investoren könnten Gelder aus einem Land mit abwertender Währung abziehen.
- Vertrauensverlust: Wiederholte Devaluationen können die Glaubwürdigkeit einer Währung untergraben.
- Schuldendruck: Länder mit hohen Fremdwährungsschulden müssen mehr für den Schuldendienst zahlen.
Ähnliche Begriffe
- Währungsabwertung
- Depreciation
- Wechselkursanpassung
- Inflation
- Währungskrise
Weblinks
- psychology-lexicon.com: 'Devaluation' im psychology-lexicon.com (Englisch)
Zusammenfassung
Devaluation ist eine bewusste Abwertung einer Währung durch staatliche Eingriffe, meist zur Förderung von Exporten und zur Korrektur von Handelsungleichgewichten. Während sie kurzfristig wirtschaftliche Vorteile bringen kann, birgt sie auch Risiken wie Inflation und Kapitalflucht. Devaluationen haben in der Vergangenheit oft große wirtschaftliche Auswirkungen gehabt und bleiben ein umstrittenes politisches Instrument.
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